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NEM

Die kostengünstigsten Werkstoffe für Zahnersatz sind Nichtedelmetalle (NEM). Diese werden in aller Regel in Form von Legierungen verarbeitet (eine Ausnahme bildet Titan). Eine Legierung entsteht durch die Verschmelzung verschiedener Metalle.

Aus Nichtedelmetall-Legierungen können verschiedene Zahnersatzkomponenten hergestellt werden, wie z.B. Brücken, Kronen, oder auch Teilprothesen. Gegenüber Vollkeramiken und Gold zeichnen sich NEM-Legierungen vor allem durch geringere Kosten und vielseitige Anwendungsmöglichkeiten aus. Außerdem sind sie oftmals sehr leicht.

Anwendungsgebiete

NEM-Legierungen werden bei der Herstellung von voll- und teilverblendeten Metallgerüsten sowie anderen metallischen Zahnersatzteilen verarbeitet. In der modernen Zahnprothetik finden sie so breite Anwendung, etwa bei:

  • Kronen
  • Brücken
  • Provisorien
  • Teleskopen
  • Teilprothesen bzw. Modellgussprothesen
  • sowie Stahlkronen für Milchzähne

Daneben können sie auch bei der Herstellung von kieferorthopädischen Apparaturen verarbeitet werden.

Herstellung und Einsatz

Grundsätzlich handelt es sich bei Legierungen um Metallmischungen, die durch Verschmelzen verschiedener Stoffe hergestellt werden. Lange Zeit dominierten in der Zahnprothetik hierbei Edelmetall-Legierungen aus Gold oder auch Platin. Diese Materialien sind allerdings sehr teuer. NEM-Legierungen haben sich als günstigere und zugleich funktionale Alternative bewährt.

Diese wurden bereits in den 1960er Jahren entwickelt, um eine Ausweichmöglichkeit zu den kostenintensiven Edelmetallen zu etablieren. In den folgenden Jahrzehnten ist ihre Zusammensetzung und Anwendbarkeit immer wieder verfeinert worden. NEM-Legierungen gelten als sehr belastbar und lassen sich darüber hinaus mit anderen Materialien, wie etwa Keramikkomponenten verarbeiten bzw. kombinieren.

Für die Herstellung von NEM-Legierungen können verschiedene Materialien verwendet werden: Zu den häufigsten zählen Kobalt, Chrom und Molybdän. Mittlerweile bietet der Markt zahlreiche Legierungstypen, die in ihrer Zusammensetzung unterschiedlich stark variieren – was entsprechende Auswirkungen auf ihre qualitativen Eigenschaften haben kann. Die exakte Zusammensetzung dieser Mischungen hängt in der Zahntechnik ganz davon ab, wo die Legierung im Mund eingesetzt werden soll.

NEM-Legierungen aus Nickel kommen heute nur noch selten vor, da sie bei einigen Patienten allergische Reaktionen hervorrufen können.

In der Zahnprothetik haben sich vor allem Cobalt-Chrom-Legierungen durchgesetzt, die unter den NEM-Legierungen die am weitesten verbreitete Gruppe bilden. Dies ist auf eine Reihe von günstigen Materialeigenschaften zurückzuführen:

  • Durch ihre Materialeigenschaften können sie auch für sehr feine Modellgüsse bzw. Modellgussprothesen verwendet werden
  • Sie bleiben meist frei von Korrosionsschäden
  • Sie sind leicht mit eventuellen Prothesenerweiterungen verbindbar, etwa durch Löten
  • Sie weisen eine hohe Biokompatibilität auf und gelten i.d.R. als sehr körperverträglich
  • Zudem haben sie eine relativ geringe Wärmeleitfähigkeit, wodurch eine überhöhte Temperaturempfindlichkeit im Mund vermieden wird

Diese vorteilhaften Eigenschaften ergeben sich vor allem in Verbindung mit Molybdän. Derlei Mischung werden auch Chrom-Kobalt-Molybdän-Legierungen genannt (kurz: Chro-Ko-Mo).

Die Vorteile von NEM-Legierungen im Überblick

  • Günstige wie leistungsstarke Alternative zu Edelmetallen
  • Hohe Körperverträglichkeit, bei nickelfreien Mischungen kaum Allergierisiko vorhanden
  • Flexibel einsetzbar und sehr beständig
  • geringe Wärmeleitfähigkeit

Nichtedelmetalle können auch mit Edelmetallen legiert werden, was weitere positive Materialeigenschaften in puncto Funktion und Haltbarkeit bedeutet.

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